Alles über das SCHULEWIRTSCHAFT-Mittelhessen Jahresgespräch 2019

Claudia Berger warnt an Schulen vor den Gefahren der Drogensucht

Ehemalige Abhängige spricht bei SCHULEWIRTSCHAFT Mittelhessen über ihre dramatische Vergangenheit

Wetzlar. Gießen. Beim diesjährigen Jahresgespräch von SCHULEWIRTSCHAFT Mittelhessen ging es um das Thema Drogensucht und die Präventionsarbeit an Schulen. Rund 70 Teilnehmer aus Schulen und Betrieben waren der Einladung zu der Veranstaltung unter der Überschrift „Gibt es weiche Drogen? Gibt es ein Leben nach den Drogen?“ ins Bürgerhaus Kleinlinden gefolgt.

Claudia Berger, Begründerin des Projekts „Sheriff for Kids“, berichtete aus ihrem bewegten Leben. Sie schilderte eindrücklich, wie die Drogensucht 18 Jahre lang ihr Leben bestimmte. Die taffe Mediatorin hat in ihrer Jugend gravierende Erfahrungen gemacht und erlebte, wie ihr Freund in ihren Armen an einer Überdosis verstarb. Im Rausch beging sie Gewalttaten und wurde vorbestraft. Seit zehn Jahren ist sie clean, doch der Weg dorthin war schwer. Viele Rückschläge und Krankenhausaufenthalte musste sie hinnehmen, bis sie sich mit eigener Willenskraft endgültig aus den Fängen der Sucht befreien konnte.

Um Jugendliche vor solch einem Schicksal zu warnen, erzählt sie ihre emotionale Geschichte an Schulen. Mit ihrem Projekt „Sheriff for Kids" klärt Berger die Heranwachsenden präventiv, authentisch und zeitgemäß auf. Die Südhessin unterstützt als Coach die Schüler bei der Bewältigung ihrer Probleme.

Berger gab bei dem Jahresgespräch den Lehrkräften und Ausbildungsverantwortlichen wertvolle Tipps und Hinweise. „Wichtig ist, dass man mit den Jugendlichen auf Augenhöhe kommuniziert. Ohne Vertrauen sprechen sie nicht über die Wahrheit und bleiben verschlossen“, erklärte Berger. Respekt erarbeiteten sich Lehrkräfte und Eltern, indem sie auch eigene Fehler oder Jugendsünden vor den Heranwachsenden zugeben könnten. Damit würden sie zeigen, dass auch sie nicht perfekt seien.

Sascha Ruhweza, Sprecher von SCHULEWIRTSCHAFT Mittelhessen, war begeistert von dem mitreißenden Vortrag. „Claudia Bergers berührende Lebensgeschichte zeigt, dass Suchtprobleme den Bildungserfolg, den Werdegang und das Leben junger Menschen stark gefährden können. Insofern ist es ein gemeinsames Interesse von Schule, Wirtschaft und Gesellschaft, die Heranwachsenden in dieser Hinsicht zu stärken und zu unterstützen. Wir müssen die Kinder und Jugendlichen für den verantwortungsbewussten Umgang mit den zahlreichen Konsumangeboten, denen sie alltäglich - auch auf dem Schulhof begegnen, sensibilisieren“, meinte er.